Albarello, Fayence - Alchemistische Signatur
Albarello, Süddeutschland oder Österreich, 19. Jahrhundert.
Die Signatur "RESIN. DRACON.", Resina Draconis, deutsch "Drachenblut"*
bezeichnet eine pflanzliche Zubereitung aus Sanguis Draconis.
Am Boden befindet sich eine Herstellermarke (HERM. FAUB..., für Hermann Faubel, Cassel)
Höhe 11,5 cm, Durchmesser 8 cm. Heller Scherben, golumrandetes Schriftfeld, Gebrauchsspuren.
Originalzustand ohne Restaurationen. Die rote Farbe beruht auf Resten des Inhalts.
Es handelt sich bei dem Gefäß um ein frühes Exemplar, um 1870.
Deckel und Topf sind nummerngleich ("10.")
Material: Es handelt sich bei dem Gefäß um ein Exemplar um 1870.
Die späteren Gefäße aus dünnem Porzellan waren bei höheren Temperaturen gebrannt
und hatten einen glatten weißen Scherben. Hier ist der Scherben auch weiß, das Material ist aber
poröser als das spätere "bessere" Porzellan. Im Vergleich dazu ist dieses Gefäß dicker und schwerer.
Es ist ein Mittelding auf dem Weg vom gebrannten Ton zum Porzellan, aber schon nah am Porzellan.
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* Wikipedia:
Der Name Drachenblut für das Harz von Dracaena cinnabari
kommt erstmals bei Dioscorides,
Plinius dem Älteren und anderen antiken
Dichtern vor. Plinius zufolge beruht der Name
Drachenblut (lateinisch Sanguis
Draconis) auf einer Schlacht zwischen einem Elefanten und einer
Drachen-ähnlichen Kreatur. Der Kampf führte dazu, dass sich das Blut der beiden
Tiere vermischte.
Dem Harz wurde eine magische Wirkung nachgesagt und es wurde
für seine angebliche
medizinische Wirkung von den Griechen, Römern und Arabern
sehr geschätzt.