Pulverschiffchen "MORPHIUM"
Deutschland, um 1900
Länge 8 cm, Breite 2,7 cm.
Abbildung ähnlich (es sind mehrere Exemplare verfügbar, die minimale Unterschiede meist in der Maserung des Horn-Materials aufweisen). Beschriftung weitestgehend identisch.
Sehr gut erhalten.
Die Bezeichnung "MORPHIUM" weist darauf hin, dass diese Pulverschiffchen ausschließlich für Morphium verwendet werden durften, nicht für andere Substanzen.
Die Menge an Substanz wurde auf das Pulverschiffchen gewogen, und mit dessen Hilfe wurde das Pulver dann in eine gefaltete Papier- oder Wachskapsel eingefüllt.
Hintergrundinfo / Funktion:
Der Korken ist etwas dicker, als der Flaschenhals. Dadurch ist es schwierig, den Korken in den Flaschenhals zu zwängen.
Um das zu erleichtern, erfand man Korkpressen. Die meisten heute noch erhaltenen Exemplare wurden im 19. Jahrhundert hergestellt.
Es gibt auch ältere Exemplare, da die Erfindung nicht neu war, aber davon sind kaum welche erhalten.
Der Korken, zum Beispiel auch ein Weinflaschenkorken, wird in der Korkpresse zusammengepresst, indem er in die geeignete Aussparung gelegt und
Kraft auf die Presse ausgeübt wird. Der Korken drückt sich zusammen und der Durchmesser wird kleiner. Da es einen Moment dauert, bis der Korken
wieder dicker wird, kann der Korken schnell in den Flaschenhals gesteckt werden, wo er sich wieder ausdehnt und die Flasche verschließt.
Es gibt unterschiedliche Modelle und Ausführungen von Korkpressen. Meist beruht die Funktion auf einem Hebel-Prinzip. Eine Besonderheit sind
die amerikanischen Modelle, die Druck anhand einer Drehbewegung über einen sich verengenden Spalt aufbauen.
Die meist gusseisernen Korkpressen sind sehr dekorative Objekte, für Apotheke, Weinkeller und andere Gelegenheiten.